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Sanieren und Erhalten von geschädigten Gebäuden

Bauwerkstrockenlegung

Mauerwerksfeuchtigkeit

Entstehung von Kondensationsfeuchtigkeit.

Überall im Haus verdunstet Wasser. Der Mensch atmet, kocht, duscht, oder gießt seine Pflanzen. Stets verdunstet dabei Feuchtigkeit, und die Luft sättigt sich mit Wasserdampf. Ein normaler physikalischer Vorgang.

Unser Wohlbefinden hängt von der Luftfeuchtigkeit ab. Eine relative Feucht unter 50% empfinden wir als trocken, über 75% erscheinen uns an warmen Tagen schwül und im Winter eher nasskalt. Das aus bauphysikalischer Sicht anzustrebende Wohlfühlklima liegt bei etwa 50% relativer Luftfeuchtigkeit und 20°C Raumtemperatur. Sinkt die Lufttemperatur, reduziert sich dadurch das Speichervermögen der Luft für die Feuchtigkeit. Gleichzeitig steigt die relative Luftfeuchtigkeit. Hat sie 100% erreicht, beginnt der überschüssige Wasserdampf an den kalten Oberflächen des Raumes zu kondensieren (Taupunkt). Die Folgen einer andauernd hohen Kondensationsfeuchtigkeit sind, ein modriger Geruch sowie Schimmelpilzbefall des Mauerwerks.

Schimmelpilz in Wohnräumen.

Schimmelpilzbefall in Wohnräumen ist zumeist eine Folge zu hoher Feuchtigkeit in der Bausubstanz. In Verbindung mit Hausstaub, dem Papier der Tapeten und anderen Baustoffen entsteht schnell ein optimaler Nährboden für das artenreiche Wachstum von Mikroorganismen und Schimmelpilzen. Ein Geflecht feinster Pilzfäden befällt das Mauerwerk und breitet sich stetig aus. Es bilden sich Abermillionen Pilzsporen, die ständig in der Raumluft zirkulieren und von Menschen und Haustieren permanent durch Atemluft aufgenommen werden.

Baufachleute und Mediziner machen immer wieder die Erfahrung, dass solche von Schimmelpilz befallenen Wohnräume zu charakteristischen Beschwerden der Bewohner führen. Häufig wird über Reizung der Augen oder der Schleimhäute geklagt, über schnelle Ermüdung und untypische Reizbarkeit – bis hin zu Atemnot, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Hautallergien. Bei Schimmelpilzbefall leidet nicht nur die Wohnqualität; Schimmelpilz gefährdet Ihre Gesundheit!

Analyse der Situation.

Nur eine gründliche Analyse der baulichen Gegebenheiten sowie der Bausubstanz garantiert Ihnen ein fundiertes Sanierungskonzept. Geeignete Analyseverfahren, um nicht bloß die Symptome, sondern ebenso die Ursachen des Feuchtigkeits- und Schimmelproblems festzustellen werden hier angewandt. Vor Ort wird die Luftfeuchtigkeit, die Raum- und Oberflächentemperaturen, der aktuellen Taupunkt sowie der Wärmedämmwert der Außenwände und ggf. ein Feuchtigkeitsprofil geprüft. Gleichzeitig ist das jeweilige Lüftungsvorhalten der Bewohner zu prüfen. Beratung zu den Ursachen zu hoher Raumfeuchtigkeit, die auch mit ungenügender Wärmedämmung einhergehen können, sind an der Tagesordnung. Ebenso unzureichendes Heiz- und Lüftungsverhalten der Bewohner.

Hierzu ist der Wärmedämmwert der Wandkonstruktion aller vom Schimmelpilz befallenen Wände zu prüfen. Einerseits erfolgt dies durch Berrechnung oder Hilfe eines elektronischen Klimaschreibers, der aufzeichnet und anschließend ausgewertet.

Vermeidung von Wärmebrücken.

Liegen wärmedämmtechnische Mängel vor und entsteht Kondensationsfeuchtigkeit, beginnt das Mauerwerk von der Oberfläche her zu durchfeuchten. Damit sinkt der schon ungenügende Wärmedämmwert des Mauerwerks noch weiter ab. Eine Durchfeuchtung von nur 10 % vermindert den Wärmedämmwert im Vergleich zum trockenen Mauerwerk bereits um die Hälfte. Die Prüfung der Wandkonstruktion erfolgt durch uns, um später für die Vorbehandlung der Bausubstanz z. B. mit einem biologischen Anti-Schimmel-System das befallene Mauerwerk zu behandeln.

Salze

Salzausblühungen: Die im Mauerwerk vorhandenen Salze (z. B. im Mörtel oder anderen salzbelasteten Materialien) werden durch das Wasser gelöst und an die Wandoberfläche transportiert. Beim Verdunsten des Wasser kristallisiert das Salz aus. An der Oberfläche erscheinen dann Salzausblühungen. Dies kann mitunter mit einem Besen abgekehrt werden. Es gibt viele unterschiedliche Salze, die im Mauerwerk vorkommen können. Vom unschädlichen Kalk bis zum Mauersalpeter reicht die Palette. Die wichtigsten Salzgruppen sind Carbonate, Sulfate, Cloride und Nitrate. In Verbindung mit Feuchtigkeit erfolgt ihr Transport, so dass über ein sinnvolles Trocknungsverfahren nachgedacht werden sollte. Bei fortgeschrittenem Trocknungsvorgang verdunstet das flüssige Wasser in der Wand. Die gegenwärtig auskristallisierenden Salze können, weil das Porenvolumen zu gering ist, aufgrund des dann entsehenden Kristallisationsdruckes das Material schädigen. An dieser Stelle können sodann Materialabplatzungen vorkommen.

Trocknung

Die Trocknung mit Luftentfeuchtern / Bautrocknern ist bei warmfeuchten Außenluftzuständen und bei fensterlosen (schlecht zu lüftenden) Räumen zur Schimmelvermeidung ratsam, aber auch kosten- und energieintensiv. Bei den sommerlichen Temperaturen und hohen Wassergehalten der Außenluft ist der Einsatz von technischen Trocknungsgeräten sinnvoller als an kalten Tagen, an denen Lüftung mit Außenluft viel wirkungsvoller ist. Je geringer die Luftfeuchte im Raum, desto uneffektiver arbeiten die Trockner und werden zu Energiefressern. Aber je geringer die Luftfeuchte im Raum ist, desto besser trocknen die Umfassungskonstruktionen aus. Das Abschaltkriterium richtet sich also danach, wie feuchteempfindlich die zu trocknenden Baustoffe sind und wie schnell sie getrocknet werden müssen. Als Empfehlung sollte für die Abschaltfeuchte 40 - 50 % eingestellt werden. Schaltet der Trockner sehr häufig an und aus, sollte das Abschalten bei noch geringeren Feuchten erfolgen. Bei Holzbauteilen wiederum kann ein zu schnelles Trocknen zu starker Rissbildung führen (Luft nicht unter 55 % trocknen).

Zusätzlich zum Trockner können auch Ventilatoren zur Luftverwirbelung aufgestellt werden, dass nach den Einsatzfall (Raumgrößen) passende Entfeuchtungs- und Luftleistungen hat. Es ist weiterhin zu empfehlen, Trockner wechselseitig in unterschiedlichen Räumen aufzustellen, insbesondere dann, wenn der Trockner sehr lange Stillstandszeiten aufweist. Für die Trocknung von Raumluft werden in der Regel Kondensationstrockner angeboten. Wesentlich seltener sind Sorbtionstrockner.

Trocknung mit Salzen (Sorptionstrockner)

Der Einsatz von hochhygroskopischen Salzen (z. B. Kalziumchlorid) über Auffangschalen, wie er von Baumärkten angeboten wird, sollte - wenn überhaupt - erst in der letzten Phase der Bauwerkstrocknung eingesetzt werden.

Von anderen technischen Systemen zur Trocknung (Elektroosmose oder elektrophysikalische Mauerwerkssanierung) wird eindringlich abgeraten !!!!

- aus Hochwasserinformation, TU Dresden, Sektion Bauklimatik.